Shanti Leprahilfe Dortmund e.V.

Als Stiftung haben wir uns kurzfristig entschlossen, den namensverwandten Verein Shanti Leprahilfe Dortmund e.V. bei der Versorgung von hungerleidenden Menschen in Nepal finanziell zu unterstützen. Die Shanti Leprahilfe hat es sich zur Aufgabe gemacht, leprakranken Menschen in Nepal zu helfen einen Platz in der Gesellschaft zu finden. An Lepra Erkrankte, sowie Menschen mit Behinderung, werden in Nepal oftmals aus der Gesellschaft ausgestoßen. Krankheiten und Behinderungen gelten als Strafe der Götter und Menschen fürchten ein schlechtes Karma, wenn sie mit Erkrankten in Kontakt kommen.

 

Der Shanti Leprahilfe Verein Dortmund e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren in vielfältigen Projekten, wie etwa einer Klinik, einer Armenküche und diversen Werkstätten, die Bedürftigen, Kranken und von der Gesellschaft Ausgestoßenen in Nepal Gesundheitsversorgung ermöglichen, Wohn- und Schutzraum schaffen und sich bemühen, ihnen einen würdevollen, sinnerfüllten Platz in der Gesellschaft zu geben.

 

Momentan hat die Regierung in Nepal im Zuge der Verbreitung des COVID-19 Virus eine strenge Ausgangssperre verhängt. Viele Menschen können so ihren Erwerbstätigkeiten nicht mehr nachgehen und jegliche Einkünfte fallen weg. Im Zuge dieser Einschränkungen musste auch die Armenküche der Shanti Leprahilfe schließen, in einer Zeit, in der viele Menschen besonders auf diese Unterstützung angewiesen sind. Deshalb fährt der Junior Manager Bijendra nun mit einer Sondergenehmigung täglich in mehrere Slums und verteilt Essenspakete an etwa 500 Menschen, die vorher von den Shanti-Bewohner*innen unter tatkräftiger Mithilfe der Kinder gepackt wurden. Jeweils 25 Menschen bekommen eine Gasflasche, und die Familien wechseln sich beim Kochen untereinander ab, damit nicht zu viel Energie verbraucht wird. Die Mitarbeiter*innen in Nepal sammelten zu Beginn der Ausgangssperre untereinander Geld und trugen die für nepalesische Verhältnisse große Summe von 1.000 Euro zusammen. Die Shanti Leprahilfe benötigt einen Euro für jeden Menschen pro Tag, um eine ausreichende Ernährung zu gewährleisten. Momentan entstehen durch die Versorgung der 500 Menschen also monatlich 15.000 Euro an Mehrkosten. Diese Initiative wird nun von der Stiftung Shanti finanziell unterstützt.

 

Auch wenn unser Fokus nicht primär auf humanitären Projekten liegt, so finden wir es bemerkenswert, dass bedürftige Bewohner nun selbst zu Helfenden werden. Wir sehen darin ein großes Potenzial für längerfristige Projekte, durch die Begegnungen zwischen von der Gesellschaft ausgeschlossenen Menschen und ihrer unmittelbaren Umgebung lokal und nachhaltig gefördert werden können. Auf diese Weise können wir helfen, die tiefen Gräben zwischen Lepraerkrankten und anderen sogenannten Unberührbaren inmitten einer traditionellen und notleidenden Gesellschaft im Umbruch zu überwinden.