Das Shanti Stipendium ermöglicht Studieninteressierten aus Nicht-EU-Ländern, durch die Finanzierung der Lebenshaltungskosten an der Universität Witten/Herdecke den Master Philosophy, Politics and Economics zu studieren.
Die Stiftung Shanti fördert ein neues Stipendium an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) für Studierende aus Nicht-EU-Ländern. Gesellschaftlich engagierte Studierende, deren finanzielle Mittel nicht ausreichen, um die Lebenshaltungskosten neben dem Studium hierzulande zu bestreiten, können sich für das Stipendium bewerben. Entscheidendes Kriterium für die Auswahl der Stipendiaten ist, neben sehr guten akademischen Leistungen, vor allem das Bestreben, dass Studium an der UW/H zu nutzen, um im Heimatland einen Beitrag für Veränderung und gesellschaftlichen Fortschritt zu leisten. Gefördert werden zukünftige Studierende des Master-Studiengangs „Philosophy, Politics and Economics“ (PPE).
Das „Shanti Stipendium“ ist mit 20.000 Euro dotiert und wird für die Regelstudienzeit von vier Semestern vergeben. „Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit der Shanti-Stiftung und sind ihr sehr dankbar für ihren Mut zu diesem Pilotprojekt“, sagt der PPE-Studiengangsverantwortliche Prof. Dr. Jens Harbecke. „Unsere Hoffnung ist zugleich, dass wir diesen Erstling als Signal nutzen können, um auf Dauer noch mehr Stiftungen zu überzeugen, sich in einem größeren Stipendienprogramm der UW/H zu engagieren. Ziel ist es, ein PPE-Stipendien-Programm aufzubauen, das auf Dauer mehrere Studierende aus Nicht-EU-Ländern unterstützt.“
Philosophy, Politics and Economics in Witten
Die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen unserer sich immer weiter vernetzenden Welt stehen im Mittelpunkt des international ausgerichteten, englischsprachigen PPE-Masterstudiengangs. Zu diesen Herausforderungen gehören beispielsweise massenhafte interkontinentale Migration, der Klimawandel und die globale Gesellschaft von morgen, ökonomische Ungleichheiten, politische Radikalisierung und ethnische Kriege. Diese Herausforderungen machen nicht vor den Grenzen akademischer Disziplinen Halt. Die kreativsten und nachhaltigsten Impulse für die globale Gesellschaft von morgen kommen von Menschen mit einem interdisziplinären Hintergrund und umfassendem Verständnis. Deshalb qualifiziert der Studiengang die Studierenden umfassend für Führungsaufgaben an der Schnittstelle von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Auf den Studiengang können sich alle Absolventinnen und Absolventen eines Bachelors oder eines vergleichbaren Studiengangs aller Fachrichtungen mit guten Englischkenntnissen bewerben. Umfassende Einführungskurse in Philosophie, Politik und Ökonomik bereiten alle Studierenden auf die interdisziplinäre Analyse vor.
In 2021 wurde zusammen mit der Stiftung Shanti ein neues Stipendium ins Leben gerufen: Das PPE-Stipendium bzw. PPE-Scholarship, welches sich explizit an Studierende aus NichtEU-Ländern richtet, die das Masterstudium PPE in Witten aufnehmen möchten.
Das Stipendium zielt darauf ab, durch die Bereitstellung finanzieller Mittel das Leben neben dem Studium zu ermöglichen und damit jungen, motivierten und leistungsfreudigen Student:innen aus Nicht-EU-Ländern die Möglichkeit zu geben, in Witten zu studieren.
Dank der Förderung der Stiftung konnte im ersten Stipendienjahr ein Stipendium ermöglicht werden, im zweiten Stipendienjahr zwei Stipendien.
Förderwunsch der Stiftung war es von Beginn an, dass die Unterstützung der Stiftung als Anschubförderung zu verstehen sei. Von Seiten der Stiftung möchte man das Projekt nach Möglichkeit zwar verstetigen, jedoch soll es darüber hinaus im besten Fall den Funken entzünden, der andere Förderer:innen als zusätzliche Partner:innen für das Stipendium gewinnt.
vor.
Sowohl in den Jahren 2021 und 2022 konnte jeweils ein weiteres volles PPE-Stipendium durch Privatförderer ermöglicht werden. Zusammen mit den Mitteln der Stiftung Shanti, konnten in 2021 somit in Summe zwei Stipendien vergeben werden und in 2022 insgesamt drei Stipendien.
Die Förderer waren Teilnehmer an den Auswahlrunden der Bewerber:innen um einen PPEStudienplatz. Sie kamen dabei erstmals auch mit Kandidat:innen aus Nicht-EU-Ländern in Kontakt. Begeistert von den Leistungen und Lebensläufen der jungen Studierenden, suchten sie nach einer Möglichkeit, es den Kandidatinnen finanziell zu ermöglichen, in Witten zu studieren.
Die wichtige Funktion des „Eisbrechers" gestattete uns hierbei die Stiftung Shanti: Die Aussicht an das bereits vorhandene Stipendium anknüpfen zu können, wirkte bei den privaten Unterstützern positiv und entzündete wie von der Stiftung erhofft — den entscheidenden Funken, um sie ebenfalls zu Förderern eines Stipendiums werden zu lassen. Bedenkt man die für den privaten Bereich eher hohe Summe für ein Stipendium, so wirkte die Stiftung Shanti als Partner, der Vertrauen und Wirksamkeit widerspiegelte.
Das PPE-Stipendium wurde durch begleitende Pressearbeit in den externen und internen Medien der Universität Witten/Herdecke vorgestellt, so dass auch andere potentielle Geber:innen auf das Stipendium aufmerksam gemacht wurden. Insbesondere andere Stiftungen zeigten großes Interesse am Stipendium und seinem materiellen wie ideellen Wert. Leider führten die hiernach geführten Gespräche und Anträge aber aus unterschiedlichen Gründen letztlich nicht zu einer Zusammenarbeit.
Ein weiterer Impuls, der durch die Einführung des Stipendiums erzielt werden sollte, war eine Verzahnung mit dem DAAD. Dieser legte in den vergangenen Jahren einen so genannten Matching-Funds auf, bei welchem bereits bestehende Stipendien für ausländische Studierende an einer Hochschule durch den DAAD bzw. Mittel des Auswärtigen Amtes in derselben Höhe gematcht werden. Leider wurde dieser Fonds im Jahr 2022 nicht aufgelegt und durch Kürzungen des Bundeshaushaltes wird dieses Programm in 2023 ebenfalls nicht aufgelegt.
Die Universität Witten/Herdecke wird jedoch bei Wiederbelebung des Programms anstreben, den Matching-Funds für das PPE-Scholarship zu gewinnen. So könnte die Summe der Stipendien erheblich erhöht werden.
Der Universität Witten/Herdecke ist sehr daran gelegen, das PPE-Scholarship weiterhin anbieten zu können. Der Bedarf und die Nachfrage seitens der Bewerber:innen ist ungebrochen hoch. Der Kreis der Förderer:innen soll nach Kräften erweitert werden — sowohl auf Seiten privater Förderer:innen, welche sich vor allem dann für ein Stipendium begeistern können, wenn sie die Bewerber:innen im Vorfeld z.B. durch ihre Teilnahme an Auswahlrunden kennenlernen konnten, als auch auf Seiten weiterer Stiftungen.
Darüber hinaus ist die Einrichtung eines Fonds geplant, der die Förderung auch kleinerer Summen für das PPE-Scholarship ermöglichen soll. So sollen vor allem private Förderer:innen gewonnen werden, die ein PPE-Scholarship nicht in Gänze unterstützen können, jedoch die Begeisterung für die Idee des Stipendiums teilen. Mit mehreren Teilbeiträgen wird dann zusammen ein ganzes Stipendium ermöglicht.
Wir danken der Stiftung Shanti an dieser Stelle noch einmal herzlich für die großartige Initiative des PPE-Scholarships und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.
Witten, 10.02.2023